Das österreichische Pioniermuseum
in der Magdeburgkaserne

Erzherzog
Carl von Österreich-Teschen
Die beiden Genieregimenter, die technische Militärakademie zu
Wien, die Pioniercorpsschule in Tulln, aus der die
Pionierkadettenschule in Hainburg hervorging, schufen für die
Lehr- und Ausbildungszwecke ähnliche Sammlungen.
Nach der im Jahre 1893 erfolgten Umwandlung der
Genieregimenter und des Pionierregimentes in 15 selbständige
Pionierbataillone haben diese, die von den Regimentern
übernommenen Sammlungen fortgesetzt, ergänzt und erweitert.
Auch die im Jahre 1912 geschaffene junge
Sappeurtruppe hat die von den Pionieren übernommenen
Modelle und Lehrmittel weiter betreut oder neue Sammlungen
geschaffen.
Im Kriegsjahr 1917 haben Pioniere und Sappeure in der
Kriegsausstellung zu Wien, ihre wichtigsten Ausbildungs-
und Verwendungsgebiete durch zahlreiche Modelle, Lehrmittel und
Bilder in eigenen Pavillons der Öffentlichkeit zur
Kenntnis gebracht.
Nach dem Zusammenbruch der ruhmreichen k. u. k. Armee in Jahre
1918 ging wohl viel wertvolles Material verloren oder
kam in den Besitz der Nachfolgestaaten. Es hat nicht an
Versuchen verschiedenster Stellen gefehlt, nach den in
Österreich verbliebenen Modellen, Lehrmitteln und Bildern zu
greifen, aber diese kostbaren Reste waren bei Österreichs
Pionieren und einstigen Sappeuren in treuer Hut.
Ein unvergängliches Verdienst des Kommandanten des
Pionierbataillons Nr.1 und späteren Pioniersinspektors
Oberst Jenisch
bleibt es, alle im Hoheitsgebiet Österreichs befindlichen Reste
dieser Sammlungen aufgespürt und in der alten Pionierstadt
Klosterneuburg, in der technischen Zeugsanstalt,
vereinigt zu haben. Unter Leitung des militär-technischen
Direktors dieser Anstalt,
Oberst Ing. a. D. Alfons Ruttner,
wurde das Museum eingerichtet; er fand im militär-technischen
Inspektor
Major a. D. Rudolf Fischer
der technischen Zeugsanstalt einen begeisterten,
hingebungsvollen Mitarbeiter, den ersten Kustos des Museums.

Museumseingang

Die Initiatoren
Am 8. Oktober 1927 wurden die alten Bestände dieser einstigen "Modell und Lehrmittelsammlung" unter dem volkstümlichen, geläufigen neuen Namen "Pioniermuseum" der allgemeinen Besichtigung freigegeben und dieses Museum durch den Herresminister Carl Vaugoin feierlich eröffnet.
Manch wertvolles Stück ist seither durch Ankauf, Spenden,
Widmungen oder aus dem Nachlaß alter Pioniere zugewachsen, das
Pioniermuseum blieb was es war, ein unerschöpflicher Born der
Belehrung und technischen Wissens, eine Schule für die
heranwachsende wehrhafte Jugend aber auch ein Symbol des
Ausstrahlens des Pionierwesens und des unvergänglichen
Pioniergeistes von dem Kern unseres Vaterlandes bis an die
fernen Grenzen des alten großen Weltreiches und weit darüber
hinaus.
Ein Bilderbogen aus dem Museum
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