Römisches Flussschiff NAVIS LUSORIA in Kritzendorf
am 26. August 2006
Bericht von DI Heinz KÖFINGER
Bericht von DI Heinz KÖFINGER
EREIGNIS UND VORGESCHICHTE:
Auf den nachstehenden Fotos wird die Ankunft des von Studierenden und Professoren der Universität Regensburg nach den Prinzipien Experimenteller Archäologie gefertigten römischen Flussschiffes vom Typ "Navis Lusoria" im Strombad Kritzendorf dokumentiert.
Die Schiffsmannschaft verbrachte eine Nacht in Kritzendorf, fuhr am nächsten Tag nach Carnuntum und später weiter bis Budapest (Aquincum). Über die Teilnahme des Schiffes mit Besatzung an einem Geschichtsdarstellungs-Event in Carnuntum (nicht jedoch über die Zwischenlandung in Kritzendorf) wurde auch von den großen österreichischen Tageszeitungen ausführlich berichtet.
Diese Dokumentation umfasst:
- Anlegen des Schiffes
- Aufbau des Nachtlagers
NAVIS LUSORIA (Artikel aus 'WIKIPEDIA'):
Als NAVIS LUSORIA (lateinisch wörtlich "spielerisch/tänzelndes Schiff") wird ein Kriegsschifftyp der Spätantike bezeichnet. Es war ein schlankes und flachgehendes Ruderschiff, das von etwa dreißig Ruderern angetrieben wurden, die im Gegensatz zu früheren antiken Schiffstypen wie Triremen oder Liburnen nicht auf mehrere Ebenen verteilt waren.
Naves Lusoriae wurden vor allem für Patrouillenfahrten auf Flüssen eingesetzt. Sie werden von spätantiken Schriftstellern wie Ammianus Marcellinus erwähnt. Archäologisch ist der Typ vor allem durch die Funde der Mainzer Römerschiffe bekannt.
Von der Navis Lusoria ist der ältere Typ der Navis Actuaria zu unterscheiden, die in erster Linie ein Transportschiff war.
REKONSTRUKTION EINER NAVIS LUSORIA
Aufgrund der Überreste der Mainzer Römerschiffe wurde die Rekonstruktion von Dr. Olaf HÖCKMANN übernommen und auf Grund der Anregung von Studierenden der Universität Regensburg nachgebaut. Die Regensburger Geschichtswissenschaftler bieten seitdem ihren Studierenden ein sportliche Qualitäten forderndes Praxis-Seminar, in dem vor Ort auf der Donau der Einsatz solcher Schiffe experimentell erkundet wird. Untersucht wird etwa, wie man den Donaudurchbruch bei Kelheim in der Nähe von Regensburg mit einer Navis Lusoria überwinden konnte. Im Sommer 2006 wurde das Schiff einem Langstreckentest unterzogen: Auf den Spuren des Kaisers Julian Apostata wurde auf der Donau die Strecke Regensburg-Budapest zurückgelegt.
Am Samstag, dem 26. August 2006 gegen 15:00 legte das Schiff aus dem "Lusoria-Projekt" im Kritzendorfer Strombad an.
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