GEORG TAUCHNER


Portrait
Georg Tauchner wurde am 19. April 1903 in Schlatten, im südlichen Niederösterreich als ältester Sohn von sechs Kindern geboren und übersiedelte im Alter von drei Jahren nach Klosterneuburg, wo sein Vater Beschäftigung in der Holzindustrie fand. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule in der Hermannstraße absolvierte er bei einem Wiener Metallverarbeitungsbetrieb eine Lehre als Mechaniker und beendete seine Ausbildung mit dem erfolgreichen Abschluss der Fachschule für Feinmechanik und Maschinenbau. Wegen der schlechten Wirtschaftslage verlor er 1922 den Arbeitsplatz bei seinem Lehrherrn und ging für zwei Jahre ins Ausland zu den rumänischen Staatsbahnen, da er in Österreich keine Arbeit bekam. Nach seiner Rückkehr fand er Arbeit in einem Sägewerk, ehe er 1928 als Mechaniker in der ehemaligen "Technischen Zeugsanstalt Klosterneuburg" aufgenommen wurde, wo er bis zu deren Auflösung durch die deutsche Wehrmacht arbeitete. In diese Zeit fiel auch der Beginn seiner politischen Tätigkeit als Obmann der Personalvertretung der Technischen Zeugsanstalt und als Bezirksobmann der Christlichen Gewerkschafter. 1934 zog Georg Tauchner in den Gemeinderat der Stadt Klosterneuburg ein, dem er bis zur Auflösung im Jahr 1938 angehörte.

Am 15. August 1931 heiratete er Maria Rappelsberger in der Klosterneuburger Stiftsbasilika. Der Ehe entstammten die Söhne Georg, Hubert und Gottfried sowie die Tochter Herta. Mit der Eingliederung des österreichischen Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht wechselte Georg Tauchner als Heeresoberwerkmeister zum Klosterneuburger Pionierbataillon 80, wo er eine wirkungsvolle Flussminensperre entwickelte, wodurch ihm der Einsatz an der Front erspart blieb. Gegen Kriegsende geriet er in Oberösterreich in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Oktober 1945 entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr zu seiner Familie in Klosterneuburg fand er relativ bald eine Anstellung bei der Brenn- und Baustofffirma Fritz Schömer und nahm auch seine politische Tätigkeit wieder auf. Neben seiner Funktion als Betriebsratsobmann war er als christlicher Gewerkschafter in der Bezirksleitung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes sowie im ÖAAB tätig und wurde 1950 zum Stadtparteiobmann der ÖVP gewählt. Nach der Wiedererlangung der Selbstständigkeit Klosterneuburgs wurde er im September 1954 in den provisorischen Gemeinderat berufen und leitete als Stadtrat das Wohlfahrtswesen. 1955 erfolgte die Wahl Tauchners zum Bürgermeister von Klosterneuburg und er versah dieses Amt durch zwei Amtsperioden bis 1965, danach gehörte er noch bis 1970 dem Gemeinderat an, ehe er seinen Abschied als Kommunalpolitiker nahm. Während seiner zehnjährigen Amtszeit als Bürgermeister war er auch Bezirksobmann des Verbandes der Niederösterreichischen Gemeindevertreter.

Für sein Wirken als Kommunalpolitiker bekam Georg Tauchner 1963 das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich. 1979 die Ehrenplakette der Stadt Göppingen und 1982 den Stephanusorden verliehen. Die Stadt Klosterneuburg würdigte seine schwierige Aufbauarbeit mit der Verleihung des Ehrenringes. 1970 und mit der Benennung einer Verkehrsfläche im Stadtzentrum, in unmittelbarer Nähe seines Wohnsitzes. Georg Tauchner verstarb am 23. Dezember 1993 im 91. Lebensjahr.