GEORG RAPPEL
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Symbolbild
Zeitgenössische Wiener Hutmode

amtierte als Bürgermeister in den Jahren von 1822 bis1835 (Johann) Georg Rappel, geboren am 10.04.1777, stammte aus einer Familie von Hutmachern. Sein Vater Andreas Rappl, war "Pileatus" in Hemau, in Bayern. Georg Rappel kam um das Jahr 1800 als Wandergeselle nach Klostemeuburg.

Gesellenwanderung hatte eine lange Tradition seit dem Mittelalter und war im 18. Jahrhundert in den meisten Zünften verpflichtende Voraussetzung für die Erlangung der Meisterschaft. Wien war damals die mit Abstand größte Stadt im deutschsprachigen Raum und als Migrationsziel sehr beliebt, vor allem für Handwerksburschen aus dem süd- und südwestdeutschen Raum.

Als Georg Rappel in die Gegend kam, war die Stadt Wien auf dem Weg zum bedeutendsten Handels-, Militär- und Verwaltungszentrum Europas und deshalb ein attraktives Wanderziel. Informationen von anderen Handwerksburschen oder Verwandten mochten gute Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten in Aussicht gestellt haben. Klosterneuburg dürfte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Zentrum der Hutmacherei gewesen sein: 1746 arbeiteten 8 "Huterer" in der kleinen Stadt.

Georg Rappel hat im Jahre 1803 die Meisterschaft erlangt; aus diesem Jahr ist eine Bestätigung seiner Volljährigkeit, ausgestellt vom "churpfalzbaierischen Gesandten" erhalten.

Er kaufte ein ortsansässiges "Hutmachergewerbe" und erhielt das Bürgerrecht der Stadt, nachdem er am 18.10.1803 Rosalia Huber aus dem nahe gelegenen Zwentendorf geheiratet hatte, die laut Eintragung in der Trauungsmatrik "als Köchin hier in Diensten" stand und persönliches Eigentum in die Ehe mitbrachte.



Quellen:
Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 71. Jahrgang 2008
  aus dem Stadtarchiv Klosterneuburg, Zeitschriftensammlung
Foto: Stadtarchiv Klosterneuburg, Fotosammlung
Bild: Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 1844
Gestaltung: Dipl.-Ing. Heinz Köfinger