header
Titel

Am 24. September 1963 verschied in Klosterneuburg im 68. Lebensjahre Hofrat Dipl.-Ing. Emil Planckh, ehemaliger Direktor der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Wien-Schönbrunn, sowie der Bundesgartenverwaltung. Seine feierliche Beisetzung erfolgte unter großer Beteiligung und dem Beisein höchster Vertreter des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, des Obst- und Gartenbaus und seiner ehemaligen Mitarbeiter am 27. September 1963 am Oberen Stadtfriedhof in Klosterneuburg.

Hofrat Planckh wurde am 17. Mai 1895 in Klosterneuburg geboren und besuchte nach Beendigung seines Mittelschulstudiums in Klosterneuburg und der Kriegsdienstleistung im ersten Weltkrieg die Hochschule für Bodenkultur in Wien, die er 1922 als Diplomingenieur verließ. Nach kurzer Tätigkeit als Obstbaudemonstrator an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Klosterneuburg war er bis 1925 als Obstbauinspektor im Burgenland tätig, wo er die Keimzelle zur heutigen Entwicklungstendenz des burgenländischen Obstbaues legte. Anschließend wurde Hofrat Planckh 1925 zum Professor an die Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein, Obst- und Gartenbau nach Klosterneuburg berufen, wo er als großer Freund und Förderer der Jugend, als Lehrer und Fachmann mit großem Erfolge tätig war. Im Jahre 1929-1930 folgte Hofrat Planckh einer Berufung der Regierung von Chile, wo er landwirtschaftliche Schulen nach dem Muster von Klosterneuburg einzurichten hatte. Für seine hervorragenden Verdienste wurde Hofrat Planckh von der chilenischen Regierung mit einem Orden ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1930 widmete sich Hofrat Planckh außer seinem Lehramt in Klosterneuburg auch besonders den Fragen der österreichischen Bienenzucht und wurde Dozent für Bienenkunde an der Hochschule für Bodenkultur. Er wurde außerdem zum Präsidenten des österreichischen Imkerbundes gewählt, welche Stelle er 32 Jahre innehatte. Seiner Initiative ist die Errichtung der Bundesanstalt für Bienenkunde in Wien zu danken. Hofrat Planckh leitete außerdem noch die Gehilfenschule der österreichischen Gartenbaugesellschaft, in deren Vorstand er gewählt wurde. Sein überall erfolgreiches Wirken fand den besten Ausdruck in seiner späteren Wahl zum Präsidenten der österreichischen Gartenbaugesellschaft.

Vor 1938 war Hofrat Planckh auch einige Zeit sehr erfolgreicher Bürgermeister von Klosterneuburg. In den Jahren nach 1933 war er als aufrechter Österreicher bis l945 in der Privatwirtschaft tätig. Nach dem Zusammenbruch stellte sich Hofrat Planckh wieder der durch die Kriegsereignisse schwer in Mitleidenschaft gezogenen Klosterneuburger Lehranstalt zur Verfügung, wurde mit der Leitung der Anstalt betraut und ein Jahr später zum Direktor der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Klosterneuburg ernannt. Hier leistete er besonders in der sehr schwierigen Besatzungszeit wertvollste Aufbauarbeit. Es gelang ihm in seiner dynamischen Art, innerhalb kürzester Zeit die Klosterneuburger Lehranstalt wieder in ihrem alten Glanz erstehen zu lassen. Im Jahre 1951 wurde Hofrat Planckh der Hofrattitel verliehen.

1952 wurde Hofrat Planckh als Direktor der 1951 neu errichteten Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau nach Wien-Schönbrunn berufen, deren Geschick er bis zu seinem Eintritt in den dauernden Ruhestand mit starker Hand lenkte. Für die hohen Verdienste, die sich Hofrat Planckh im Laufe seiner Berufstätigkeit erworben hatte, wurde ihm neben vielen anderen Auszeichnungen die ihm zu Teil wurden, vom Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft Dipl.-lng. Eduard Hartmann in Gegenwart höchster Stellen das vom Bundespräsidenten verliehene große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht. Mit Beginn des Jahres 1959 wurde Hofrat Planckh auch mit der Leitung der Bundesgartenverwaltung in Schönbrunn betraut und hat dort durch seine Initiative zum weiteren Ausbau dieser Dienststelle sehr viel beigetragen. Im Jänner 1962 wurde Hofrat Planckh nach Erreichen seiner Altersgrenze in den dauernden Ruhestand versetzt.

Wir wollen unserem dahingeschiedenen, sehr geschätzten Hofrat Planckh als aufrechten und pflichtbewußten Österreicher noch einmal danken, ihm Lebewohl sagen und ihm versichern, daß wir ihm stets ein treues Andenken bewahren werden.

J.F.