Klosterneuburg, Rathausplatz 16 – die
Baugeschichte eines Hauses
vom 14. bis in das 20.Jahrhundert
Mit dem Begriff „Bauforschung“ bezeichnet man eine ganze Palette an wissenschaftlichen Methoden, die der bauhistorischen Untersuchung von stehenden Gebäuden dienen. Die Grundlage liefert dabei die Vermessung des Gebäudes, von dieser ausgehend untersucht die Bauarchäologie Mauern, Gewölbe und Verputze sowie ihre zeitliche Stellung zueinander, wodurch die Stratigraphie die relativchronologische Abfolge der Bauphasen des Gebäudes erstellt werden kann. Weiters sorgt die kunsthistorische Stilanalyse für die Datierung aller künstlerisch gestalteten Bauteile. Die Auswertung der schriftlichen und bildlichen Quellen zur Hausgeschichte liefert schließlich weitere, manchmal sogar genaue Zeitangaben. Letztendlich ermöglichen es naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden, wie die Dendrochronologie, einzelne Bauphasen sehr exakt zu bestimmen und damit die geisteswissenschaftlichen Methoden zu überprüfen. Die praktische Anwendbarkeit der Bauforschung soll exemplarisch am Haus Klosterneuburg, Rathausplatz 16 vorgestellt werden, dessen ältester Baubestand in das 14. Jahrhundert zurückreicht.